Rwanda / Ruanda 2005:
Verarbeitung des Genozids 1994 im GISOZI Genozid-Denkmal in Kigali  
(Besuch am 10.1.05)

 

1994 kamen rund 1 Million Rwandis der beiden Ethnien Hutu (80 % der Bevölkerung) und Tutsi (15 %) in gegenseitigen Gemetzeln um. Landesweit wird in vielen Gedenkstätten daran gedacht. Das  GISOZI Genozid-Denkmal in Kigali ist das größte und eindrucksvollste dieser Art. Hier sind über 270.000 Tote unter großen Betonplatten bestattet. Immer noch werden sterbliche Überreste aus anderen Regionen hierher verbracht. Im Innern der Gedenkstätte vermitteln Fotos, Filme mit Interviews, Skelette und Textschilderungen intensivste Eindrücke diese Tragödie, die auch die ungezählten brutalen Morde an Babys und Kindern schildern. Aber es wird auch der vielen Millionen Tote anderer vergangener Genozide in der Welt (u.a. die der Deutschen an den Juden, Sinti und Roma) gedacht. Wer weiß z.B. dass bis heute, 2005, in der benachbarten Republik Kongo ebenfalls über 1 Mio. Tote verschiedener Stämme umgebracht werden. Das  Gleiche gilt auch für den Sudan! Und das Gemetzel geht weiter!!

Doku-Filme zum Genozid 
  

Bildtexte folgen !

   
Nicht weit vom Genozid-Denkmal ist das Gefängnis von Kigali. Hier sind 15.000 Häftlinge untergebracht, obwohl das Gefängnis nur für 5.000 Insassen ausgelegt ist. Die Mehrzahl der Verurteilten verbüßen ihre Strafe wegen Mordes oder anderer Verbrechen beim Genozid 1994. Wegen ihrer rosafarbenen Bekleidung werden die Häftlinge auch "Flamingos" genannt.  Tagsüber arbeiten sie relativ frei in der Landwirtschaft und im Straßenbau. An Flucht ist wegen der auffallenden Kleidung nicht zu denken. Wo sollen sie auch hin, denn jeder kennt die Mörder und will mit Ihnen nichts zu tun haben. Und außerdem geht es Ihnen im Gefängnis oft besser als in Freiheit.

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